Sprich nur, wenn Du im Kontakt bist

„Sprich nur, wenn Du im Kontakt bist.“ Das habe ich vor Jahren mal in einem Seminar gelernt und es ist mir letztens bei einem Vortrag wieder begegnet. „Im Kontakt“ bedeutet: Die Menschen anschauen, sich ihnen voll und ganz zuwenden, mit meinem Körper, mit meiner Aufmerksamkeit.

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Drei Fallbeispiele

  1. Frühstückszeit, Kaffeezeit. Ich stehe an der Kaffeemühle. Mit dem Rücken zu meiner Tochter am Küchentisch. Sie erzählt von gestern aus der Kita. Plötzlich legt sie ihre Beine auf den Tisch – find ich nicht gut. Ich sage so was wie: „Bitte nimm die Füße vom Tisch“ – halb ihr, halb dem Kaffee zugewandt. Sie scheint mich gar nicht richtig zu hören.
     
  2. Seminar. In einem echten Tagungsraum. Ich als Trainer. Das Thema ist neu für mich. Ich fühle mich nicht so sicher. Die meiste Zeit, wenn ich rede, gucke ich auf den Boden oder an die Decke. Zum Gedankensammeln, vielleicht auch vor Unsicherheit. Den Teilnehmenden gucke ich eher selten in die Augen. Irgendwie ist die Diskussion danach wenig lebhaft und ich komme nicht so richtig in den Dialog. Einige sind auch gar nicht richtig dabei und abgelenkt.
     
  3. Teammeeting. Die Teamleiterin präsentiert die aktuellen Quartalszahlen des Unternehmens und welche Konsequenzen das für ihr Team hat. Die Präsentation hat sie kurz vor dem Meeting fertiggestellt. Mit ihren Augen ist sie mehr bei PowerPoint als bei ihren Leuten. Ihr Team schaltet nach wenigen Minuten ab und checkt lieber Mails auf dem Handy.
 

Was ist hier schiefgelaufen?

Dieses uneingeschränkte Zuwenden war nicht gegeben. Ob im Gespräch mit meiner Tochter, mit meinen Seminarteilnehmenden oder bei der Teamleiterin, die mit PowerPoint und nicht mit ihrem Team spricht.
Wie mache ich das denn nun mit dem Zuwenden?
Kleine Eselsbrücke: Körpersprache-Experten sprechen von der Nase-Nabel-Regel. Wenn das
Gegenüber Nase und Nabel sehen kann, scheint das mit der körperlichen Zuwendung
geklappt zu haben. Wenn ich nicht im Kontakt bin, kann keine Beziehung entstehen. Wennich mich dem anderen nicht voll und ganz zuwende, kann das Thema ja nicht so wichtig sein.
Bei (kleinen) Kindern ist das noch so extrem ausgeprägt, dass sie kaum bis gar nicht
wahrnehmen, was wir ihnen sagen, wenn wir uns ihnen nicht direkt zuwenden – wenn wir
nicht im Kontakt sind.

 

Und wenn mich mein Gegenüber nicht sehen kann?

Doch was tun, wenn mein Gegenüber mich gar nicht sehen kann? Am Telefon oder in der
Videokonferenz ohne Video? Meine Erfahrung: Auch dann oder gerade dann darf ich
meine volle Aufmerksamkeit dem anderen widmen. Das Gegenüber spürt das oft sehr
schnell, wenn es nicht der Fall ist. Vor Jahren sagte mir mal ein Geschäftsführer: „Mein
Gesprächspartner ist im Moment unseres Gesprächs der wichtigste Mensch auf der Welt.“
Ja – ein bisschen viel Pathos. Und so wahr. Und ich mag Pathos.

Also los. Nase und Nabel zeigen und sich auf den im Moment wichtigsten Menschen der Welt konzentrieren – das kann doch nicht so schwer sein.

Und wenn Sie und Ihr Team einen richtigen Schub rund um Kommunikation, Team-Spirit und Zusammenarbeit gebrauchen können, treten Sie gerne mit mir in Kontakt – und wir sprechen gemeinsam darüber. Voll und ganz einander zugewandt.