Der Ton macht die Musik

„Warum sagst Du mir das jetzt so?“ Sieben Wörter, sieben mögliche Betonungen, sieben mögliche Bedeutungen – wenn wir diese Frage laut aussprechen würden und unser Gegenüber die Betonung heraushören könnte.

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Beim Durchblättern alter Seminarunterlagen bin ich auf eine schöne Erkenntnis gestoßen. Das Seminar handelte von Kommunikation und Rhetorik. Und es ging darum, Betonungen bewusst zu setzen, um dem anderen die persönliche Intention klarzumachen. Will ich beispielsweise wissen, aus welchem Grund sie gerade mir das so sagt – betone ich das „mir“. Oder will ich wissen, wie es kommt, dass sie sich gerade auf die gewählte Art und Weise ausdrückt – betone ich das „so“.

 

Verbale Kommunikation und Schriftsprache – der Unterschied

Jetzt leben wir in einer Zeit, in der die verbale Kommunikation immer mehr der Schriftsprache weicht. Wir schreiben E-Mails und SMS und mittlerweile auch immer mehr über WhatsApp, Slack oder MS-Teams-Chats. Und wie betonen wir da? Wir gestalten die Schrift fett oder schreiben in GROSSBUCHSTABEN. Doch das springt aus meiner Sicht zu kurz und erweist sich noch immer als missverständlich. Gerade wenn es um Themen geht, die über das Sachliche und Fachliche hinausgehen oder so verstanden werden könnten, ist es wichtig den Interpretationsspielraum so gering wie möglich zu halten. Das gilt für Führungskräfte, die mit ihrem Team kommunizieren und auch für Kommunikation innerhalb des Teams.

 

Da hilft selbst die auffälligste Schriftart nicht weiter…

Sind Sie sich der Unzulänglichkeit des geschriebenen Wortes bewusst? Selbst wenn Sie etwas fett schreiben, können Sie sich nicht sicher sein, dass Ihr Gegenüber das so versteht, wie Sie es gemeint haben. Und Großbuchstaben sind auch keine Lösung. In der Online-Welt gelten sie als „schreien“ – also nicht gerade förderlich für eine gute Beziehung.

 

Der Schlüssel für gelungene, schriftliche Kommunikation?

Wenn Sie bei der schriftlichen Kommunikation bleiben wollen, nehmen Sie sich mehr Zeit. Nehmen Sie sich die Zeit, so klar wie möglich zu machen, um was es Ihnen geht. Kann gut sein, dass Sie dafür ein paar Wörter mehr benötigen werden. Wenn es Ihnen im oben genannten Beispiel um die Art und Weise des Gesagten geht, dann schreiben Sie das explizit auch so. „Ich möchte verstehen, aus welchem Grund Du mir das auf diese Art und Weise sagst.“ Im besten Fall beschreiben Sie zusätzlich noch die Art und Weise aus Ihrer Sicht und wie es auf Sie gewirkt hat.

 

Im besten Fall: Miteinander reden

Miteinander reden hat zwei Vorteile: 1. Sie können die unterschiedliche Betonung nutzen und so klar machen, um was es Ihnen geht. 2. Sie sind im direkten Dialog, Sie haben demnach einen direkten Rückkanal und können sich unmittelbar versichern, dass Ihr Gegenüber Sie richtig verstanden hat.

Das geht übrigens auch von Homeoffice zu Homeoffice. Und wenn es mal wirklich nicht klappt, einen Termin für ein Gespräch zu finden, machen Sie mal etwas „Verrücktes“: Schicken Sie eine Sprachnachricht. Oder gar eine Videonachricht.

Bei Ihnen könnte nicht nur die Kommunikation im Team ein Upgrade gebrauchen? Lassen Sie uns sprechen – wir kriegen das hin. Warum ich Ihnen das jetzt so sage? Das erkläre ich Ihnen in unserem Gespräch.